Anzahl Durchsuchen:0 Autor:Site Editor veröffentlichen Zeit: 2024-09-03 Herkunft:Powered
Beim Hochdruck-Kokillenguss handelt es sich um einen Prozess, bei dem geschmolzenes Metall unter Druck in einen sicher verschlossenen Metallformhohlraum gedrückt wird, wo es von einer kräftigen Presse gehalten wird, bis das Metall erstarrt. Nach dem Erstarren des Metalls wird die Matrize entriegelt, geöffnet und das Gussstück ausgeworfen. Nach der Entnahme des Gussstücks wird die Form geschlossen und für den nächsten Zyklus wieder verriegelt. Das Einspritzen des Metalls in den Formhohlraum erfolgt im Bruchteil einer Sekunde. Während das geschmolzene Metall noch in der Form gehalten wird, wird oft ein extrem hoher Druck ausgeübt (sogenannter Verstärkungsdruck). Dieser hohe Druck komprimiert das im Metall eingeschlossene Gas und führt zusätzliches Metall in den Hohlraum, um die Schrumpfung des Metalls beim Erstarren auszugleichen.
Zum Einspritzen des geschmolzenen Metalls in die Form werden zwei Arten von Systemen verwendet. Das Heißkammersystem wird bei Metallen wie Zink, Magnesium und Blei verwendet. Das Einspritzsystem einer Heißkammermaschine wird in das geschmolzene Metallbad des Schmelzofens eingetaucht. Während sich der Schusskolben bewegt, drückt er Metall durch die Düse und in die Matrize.
Das Kaltkammersystem wird für Metalle verwendet, die bei hohen Temperaturen schmelzen, wie zum Beispiel Aluminium, Messing und Magnesium. Magnesiumteile können mit beiden Systemen hergestellt werden, wobei kleine Teile in der Regel in Warmkammermaschinen und große Teile in Kaltkammermaschinen hergestellt werden, da Warmkammermaschinen in ihrer Größe begrenzt sind. Auch beim Kaltkammerverfahren kommen zwei Einspritzsysteme zum Einsatz: die horizontale und die vertikale Einspritzung.
Beim Kaltkammerverfahren wird die Metallschmelze manuell oder automatisch in eine Öffnung der Kaltkammerhülse gegossen. Ein hydraulisch betätigter Kolben bewegt sich durch diese Stahlhülse, dichtet die Öffnung ab und drückt das Metall mit hoher Geschwindigkeit und hohem Druck in die Matrize. Nach dem Erstarren des Gussstücks wird der Kolben zurückgezogen, die Form geöffnet, das Gussstück ausgeworfen und das System ist dann für den nächsten Schusszyklus bereit. In diesem System wird ein höherer Druck verwendet als beim Heißkammerverfahren. Die Produktionsrate einer Warmkammermaschine ist höher als die einer Kaltkammermaschine, da der Gießvorgang kürzere Zeit benötigt.